Karl-Heinz Jakobs

Karl-Heinz Jakobs, geboren am 20. 4. 1929 in Kiauken/Polen. Wurde noch 1945 Soldat. Nach Tätigkeit in verschiedenen Berufen, u.a. als Maurer, studierte er 1956 am Literaturinstitut in Leipzig. Seit 1958 freischaffend, zunächst als Journalist, danach als Schriftsteller. Neben mehreren Reisen in die Sowjetunion hielt er sich 1967/1968 als Mitglied einer FDJ-Brigade als Maurer in Mali auf. Nach der „Biermann-Affäre“ wurde Jakobs 1977 aus der SED ausgeschlossen, nach Veröffentlichung seines Romans „Wilhelmsburg“ in der BRD am 7. 6. 1979 „der Mitgliedschaft im Schriftstellerverband als unwürdig“ befunden. Im April 1981 ging Jakobs in die Bundesrepublik. Am 23. 11. 1989 wurde Jakobsʼ Ausschluss aus dem Schriftstellerverband aufgehoben „und damit die Mitgliedschaft (…) rückwirkend vom 7. Juni 1979 wiederhergestellt“. Er war 1986 als Writer in Residence im Oberlin-College und hielt Gastvorlesungen in USA, Kanada, England. Jakobs war Mitglied im PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland. Er lebte in Velbert, wo er am 4. 11. 2015 verstarb.

*  20. April 1929

†  4. November 2015

von Manfred Behn

Essay

Der Bitterfelder Weg verhalf Karl-Heinz Jakobs, dem Absolventen des Literaturinstituts „Johannes R. Becher“ in Leipzig, zu schneller Anerkennung und anhaltendem öffentlichen Interesse.

Seine zuvor veröffentlichten Erzählungen (gesammelt 1964 in dem Band „Merkwürdige Landschaften“) lebten ebenso wie der mit gewollt poetischer Natursymbolik überfrachtete Gedichtband „Guten Morgen, Vaterlandsverräter“ von den ...